"25. Juli 2004 oder Der 1. Ritt auf meinem Pferd"

Heute war der große Tag. Als wir heute morgen in den Stall fuhren, war es noch relativ früh und auf dem Hof absolut nichts los. Nur Andreas war da, der die Pferde, die nachts drinnen stehen, rausbrachte. Und irgenwie hat mich der Hafer gestochen: Ich fragte Andreas, ob er Zeit hätte und als er bejahte, meinte ich "Ich setze mich heute auf Laurin". Könnt Ihr Euch die Gesichter von Andreas und Andy (meinem Freund) vorstellen? Bevor ich es mir wieder anders überlegen würde, ging Andy sofort los, den Sattel zu holen und ich holte Laurin von der Weide. Nachdem ich Laurin gesattelt hatte, ging ich erst ein wenig mit ihm durch die Halle spazieren und in meinem Kopf spielten sich wilde Szenarien ab, am liebsten hätte ich alles abgebrochen, aber dazu war es zu spät. Andreas nahm Laurin am Strick und Andy hob mich soweit hoch, dass ich mich erst einmal über den Sattel legte. So sind wir einige Schritte gegangen. Laurin tat so, als ob ihn das überhaupt nichts anginge. O. k. dann eben ganz rauf, ich stellte mich in den Steigbügel und langsam ließ ich mein Bein über seinen Rücken schwingen, ohne ihn zu berühren und langsam in den Sattel gleiten. Ich saß, ich saß das allererste Mal in meinem Leben auf MEINEM Pferd. Vor allem aber, ICH war der allererste Mensch, den Laurin auf seinem Rücken spürte. Das Gefühl kann ich Euch nicht beschreiben, aber in diesem Moment war ich wohl der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt.

"01. August 2004"

Heute wieder einmal auf Laurin geritten, diesmal ging es schon wesentlich besser. Beim 1. Mal eierte er rum, als würde er auf Watte gehen, klar, kein Wunder, wenn er mit einem Mal 57 kg auf seinem Rücken spürt, muß Laurin erst einmal versuchen, das Gleichgewicht zu halten bzw. wiederzubekommen. Heute war es also wesentlich besser und wieder konnte ihn nichts aus der Ruhe bringen. Er ging ganz brav neben Andreas her und tat so, als würde ich auf seinem Rücken garnicht existieren. Also, waren wir mutig und haben das Traben geübt. Auch das klappte hervorragend, nur für mich ein wenig anstrengend, da ich keine Zügel in der Hand hatte und mich am Sattel festhielt. Diesmal hatte ich vorsichtshalber auch eine Schutzweste um, für alle Fälle. Aber es war genauso unspektakulär, wie beim allerersten Mal. Ich denke, jetzt können wir anfangen, Laurin vernünftig einzureiten. Ich freu mich drauf.

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